Kurzgeschichten > Humor |
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Leider ging uns bald der Vorrat zu Ende und die Betriebs - angehörigen konnten ungeschoren ihre Wirkungsstätte verlassen. Da wir keine Pflaumen mehr hatten, bombardierten wir sie mit standortgetreuen Bemerkungen. Ein voller Erfolg !
Noch am Abend mussten wir uns im Kasernenflur in einer Doppelreihe aufstellen und unser Hauptmann hielt eine Ansprache. Er erklärte uns, einen Fehler gemacht und die werktätige Bevölkerung am Heimweg gehindert zu haben. Nach längerem Überlegen gaben wir ihm Recht.
Unverzüglich mussten sofort die zermatschten Pflaumen vor und in dem Betriebsgelände eingesammelt werden. Des Weiteren erhielten wir zusätzlichen Dienst außer der Reihe, der für den nächsten Tag vonstatten gehen sollte.
Wir wurden verpflichtet, die Herbstblätter vor unserer Kaserne wegzuräumen, um so der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir volksverbundene Kerle waren, die man eigentlich nur lieben konnte. Bei Vollzug sollten wir Meldung an den Offizier vom Dienst einer anderen Einheit machen, da unsere Offiziere abends andere Dinge zu tun hatten und sich nicht im Objekt befanden.
Mit Besen, Schaufeln und Körben rückten wir am nächsten Tag auf die Straße. Die aus dem Betrieb kommenden Mädchen lachten uns aus, was uns nicht besonders behagte. Sofort gab's eine Dienstbesprechung. Nun kehrten wir die mit Herbstblättern dicht besiedelte Straße im Schachbrettmuster, was bei vielen Einwohnern bestens ankam. Blätter, die sich in die freien Felder verirrten, wurden per Hand ausgelesen. Einige junge Leute spielten Hopse. Und schon lachte man auf der anderen Straßenseite nicht mehr. Einer von uns erstattete Vollzug und irgendein Offizier kam angelatscht, um sich vom vollendeten Dienst außer der Reihe zu überzeugen.
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