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Kurzgeschichten > Humor
nur eine kleine Steuernachforderung zu entrichten ist". "Wie in aller Welt hat das so plötzlich funktioniert", fragte der Abt.
Anselmo strich seinen grauen Bart und meinte dann: "Ganz einfach, Schwester Paula unterrichtet doch in der Justus-Liebig-Schule. Sie hat unseren Quälgeist vor ein paar Jahren als Schüler unter ihren Fittichen gehabt. Von ihr weiß ich auch, daß er zwar skrupellos, jedoch furchtbar abergläubisch ist. Und so habe ich ein kleines Gruselkabinett inszeniert. Ich habe Dir doch erzählt, daß dieser Mensch jeden Winkel unseres Klosters in Augenschein nehmen wollte. Und so habe ich letzten Montagabend eine Ortsbegehung angesetzt. "Und", fragte der Abt fast atemlos, "was in aller Welt hast Du mit ihm angestellt"? "Nunja", meinte Anselmo, "ich habe mir erlaubt, beim Bestatter einen Sarg auf Kommission zu bestellen und habe unseren Bruder Alfred in meinen Plan eingeweiht. Er hat seinen besten Habit angelegt und sich Gesicht und Hände mit Talkumpuder eingestäubt und sich in den Sarg gelegt. Als wir dann mitten in der Krypta standen, ging auf einmal wie von Geisterhand das Licht aus. Und dann hat Bruder Alfred den Sargdeckel mit einem lauten Knall auf den Boden fallen lassen und hat sich aufrecht hingesetzt. Du hättest Boltkamp sehen müssen, das heißt seine Sohlen. So schnell habe ich den noch nie laufen sehen. Er war so grau im Gesicht wie die Farbe seines Autos". "Anselmo, und wenn ihn der Schlag getroffen hätte?", stotterte der Abt völlig fassungslos.
"In der Krypta ist doch noch Platz", gab Pater Anselmo kleinlaut zu.

22. Dezember 2007
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