Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
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Jetzt hatte er für immer Zeit. Und tat immernoch nichts. Es war alles schon zu spät. Bestimmt schon lange zu spät.
So sass er auf einer Bank am Fluss vor sich hin treibend ins nichts. Es liefen so viele Menschen an ihm vorbei. Kein einziger missbilligte ihn auch nur mit dem Hintern. Er war einfach unintressant und auch unintressiert. War gelangweilt und langweilig. Er könnte genau so gut ein Stein sein. Der hat genau so viel Zeit wie ich auch. Besser vielleicht ein Stein im Fluss. Dachte er sich. Der bewegt sich immerhin wie er auch, genau so, obwohl er nichts tat. Die Steine im Fluss haben immerhin einen Vorteil, dachte er sich. Die gehen immerhin stets in die selbe Richtung. Das ist doch als ob sie wohin gehen. Er bewegte sich zwar ohne was zu tun aber war immer am selben Ort. Wie könnte diese Story nur gut enden. Konnte sie vielleicht doch gut enden? War da vielleicht doch noch was zu retten? Kämpfe nicht und gib einfach auf. Die Geschichte endet auf jedenfall so: Der Junge wird ein alter Mann. Er sitzt am Fluss noch immer allein und fragt sich nichts mehr. Er vergass die Zeit und sein Leben. Er vergass alles, denn es gab da nichts in seinem Leben. Nur eines wollte er noch wissen. Er schaute zum Fluss noch immer die Steine beneidend. Wo sie wohl hingehen mögen?
13. Mai 2007 |
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