Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches |
|
|
Der Bettler vor der Herrentoilette
von Chelo Dominable >>
Zusammenfassung
Ein Obdachloser hat Theo nach dessen Toilettengang abgefangen. Theo trägt zwei Taschen voller Esswaren bei sich, aber er werde diesem Bettler bestimmt nichts von seinen Leckereien abgeben.
Der Bettler vor der Herrentoilette
Bettlergeschichte
Theo reibt seine Hände ordentlich mit Seife ein und wascht sie unter dem aufgedrehten Wasserhahn. Es stinkt ein wenig in dieser Dunkelkammer und die LED-Lampe versprüht nur Schummerlicht. Dennoch ist Theo sichtlich erleichtert eine öffentliche Toilette gefunden zu haben, um Harn abzulassen. ‘Ich werde nächstes Mal weniger Kaffee trinken’, nimmt Theo sich zum Vorsatz, während er seine gepflegten Hände in den dröhnenden Händetrockner hält.
Ein Handstoss öffnet die schwere Tür nach draussen. ‘Ah, diese Frische! Herrlich!’, schmunzelt Theo, als ihm ein Luftzug über das Gesicht streicht. Die Toilette steht im Stadtgarten und seinen Einkauf hat er direkt neben dem WC-Häuschen geparkt. Jedoch sind die, mit Lebensmitteln prall gefüllten Taschen, nicht unbemerkt geblieben.
Ein schmuddeliger Trinker, überrascht Theo nach dessen Gang auf die Herrentoilette. So plötzlich und unerwartet steht der zerlumpte Kerl vor ihm, nicht mal zwei Schritte zu laufen, gewährt ihm dieser aufdringliche Knilch. Er hindert ihn mit Absicht am Vorbeigehen. Auf einmal plappert er dann sein Sprüchlein auf, als wäre Theo der Nikolaus und hätte «Lause-jungen» wie ihm, Nüsse und Mandarinen zu verschenken. „Ha-ha..., haben Sie... ein paar Mü-Münzen... für mich …übrig!“ Die Situation ist echt peinlich. Dabei redet er noch so furchtbar langsam, als könne er kein vernünftiges deutsch sprechen. Ein versehentlicher Rülpser reizt Theos Näschen zusätzlich. So eine Bierfahne ist kein gutes Parfum. |
|
|
Seite
von 4 |
|
|
Kommentare (0) |
|