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Es sollte ein Baby "in der Art Vermeers" werden, sozusagen eine Neuschöpfung , genau, ein "echter" Vermeer, der bisher einfach unentdeckt irgendwo in einer Bodenkammer dahinschlummerte und auf den Tag der Befreiung lauerte. Nun war ein Thema gefragt, was sofort jeden braven Bürger aufwachen und die Ohren spitzen ließ. Han van Meegeren fühlte sich geneigt, das große Thema " Das letzte Abendmahl " in der Art Vermeers anzugehn. Eine geniale Idee, beim letzten Abendmahl knistert's bei jedem im Hirngebälk. Nun musste der Maler sich gewaltigen Überlegungen hingeben, wie er am besten so ein Gemälde der Kunstwelt unter die Weste jubeln könnte. Er beschäftigte sich eingehend mit der Malerei seines großen Vorbildes Vermeer van Delft und prüfte sogleich die Möglichkeiten , wie man am besten das Werk möglichst schnell altern lassen könnte.
Hans arbeitete mit äußerster Konzentration und so kam es, dass "Jesus und die Jünger von Emmaus" 1937 das Licht der Welt erblickten. Er übergab das Werk aus seinem Kunstlabor einer Familie, die es einem Rechtsanwalt zur Betreuung übergab. Der Rechtsanwalt konnte natürlich seinen Schnabel nicht halten und behauptete nun, einen Klienten zu haben, der aus einem alten Familienbesitz ein unbekanntes Werk mit den Initialen " I.V.M. " besitze. Genau so hatte sich der Maler die Sache vorgestellt und genau so lief der geheimnisvolle Zirkus auch ab. Er hielt die Fäden in der Hand und ließ die Puppen tanzen.Vorhang auf, die Show beginnt.
Sofort interessierte sich der damals bedeutendste Kunsthistoriker der Niederlande für den Fall, der große Abraham Bredius. Der Wissenschaftler fand heraus, dass es sich nur um einen bisher unbekannten Vermeer handeln könne, da er auch links auf dem Bild eindeutig einen Teil der |
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