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Die Achtung vor der Schöpfung, das Bewusstsein, im Menschen teils verschüttet, stellt einen verborgenen Schatz dar, der freigelegt werden muss. damit den Tieren im Zusammenleben mit dem Menschen Gerechtigkeit widerfährt. Diese Sehnsucht erinnert an Novalis und "Die blaue Blume" und rein vom Protest her gesehen, an die "Ballade der verräterischen Zungen" eines Francois Villon. Franz Marc wollte die wahre Liebe zu den Tieren, den Respekt vor der Schöpfung, verbreitet wissen.
Mit seinem expressionistischem Mittel malerischen Splittings war es ihm möglich geworden, seine Gedankenwelt in Kunst umzusetzen. So entstanden seine Tierporträts und seine Gruppengestaltungen. Der Turm der blauen Pferde ist ein einzigartiger künstlerischer Protest. Ohne die Ergebnisse der Forschung zu beachten, habe ich mich intensiv mit dem Werk befasst. Es ist eine persönliche Analyse, die sicher in keinem Buch zu finden ist.
Eine geballte Pyramide blauer Pferde zeigt sich ängstlich zusammengepfercht und flüchtend vor dem Menschen. In fast zurückhaltender Art wird der nach dem Leben der Tiere trachtende Mensch am linken Bildrand dargestellt, durch geometrische Fragmente bewusst von Marc fast unkenntlich gemacht, um die kunstbetrachtenden Personen nicht gegen sich aufzuwiegeln. Des Menschen Zunge ist mit einem nach tierischem Blut gierenden Messer gestaltet, und da, wo die Befehlszentrale des Unheils ihren Ausgang nimmt, dem menschlichen Gehirn, erkennt man eine abstoßende braune Masse mit einem blutrünstigen Wolfsgesicht. Ganz in der Nähe diagonal, als Symbol des Bösen , das schwebende Schlachtermesser, das immer bereite Mordinstrument.
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