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Kurzgeschichten > Geschichtliches
Seine Dachkammer ist eiskalt. Auf den Dächern, die man durch das Fenster sehen kann, liegt Schnee. Und seine Bude kann er nicht mehr heizen, da das ulkig eckige Ofenrohr verstopft ist. Fehlgeschlagene Feuerungsversuche kann man über der Ofenklappe ausmachen, sämtliche Kacheln total verrußt. Betrachtet man die Zimmerdecke rechts oben, so fehlt dort eine gehörige Anzahl Bretter, die er wahrscheinlich beim Wintereintritt gut gebrauchen konnte. Und da er nicht das gesamte Dach verheizen konnte, versuchte er es mit seinen Werken, die vor
dem Ofen noch auf ihre Verwendung warten. Das stört ihn jedoch nicht, bei Tauwetter oder Regen hat er ja seinen kaputten Regenschirm, der ihm vor dem schlimmsten Ereignis des Absaufens bewahren soll. Falls er sich mal wäscht, hat er sogar ein Handtuch parat. Das hängt natürlich nicht über dem Ofen, denn da würde es ja auch nicht trocknen können. Es hängt in der Sonne vor dem Ofen und scheint gefroren zu sein.

Irgendwann ist er nach Hause gekommen, hat so schnell wie möglich sich seiner Kleidung entledigt und ab in die Falle ! Der Stiefelknecht und sein ausgeleierter Stiefel liegen einfach so rum und am ungeheizten Ofenrohr hängt sein Zylinder. Dick in Decken gehüllt kann ihn nichts von seinem Tun abhalten. Das Tintenfass steht schräg, um die letzte Flüssigkeit besser nutzen zu können. Doch wie es scheint, hat sich die Tinte inzwischen
längst in Eis verwandelt. Ihm gegenüber hängen seine Klamotten an der Wand. Und wenn man diese genau betrachtet,
haben die sich in die Gestalt seiner Muse verwandelt. Sein Schal bedeckt den imaginären Kopf seiner Muse. Köstlich ! Was ich hier schreibe, steht zwar in keinem meiner Bücher, ab an dieser Deutung führt bei mir kein anderer Weg vorbei.
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