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Albrecht Dürer: Ritter, Tod und Teufel
von Dieter Raedel >>
Prenzlmaler | Albrecht Dürer :Ritter, Tod und Teufel ( 1513 )
Was die Proportionslehre angeht,war das Pferd für Dürer ein Paradebeispiel,sich wie Leonardo zu wissenschaftlichen Aussagen verpflichtet zu sehen, dem damaligen hohen Ansehen eines Malers Rechnung zu tragen. Seine Absicht,eine eigene Schrift über die Proportionslehre des Pferdes verfassen zu wollen, spricht für diese Überlegungen. Für Leonardo und Dürer war die Proportion das imaginäre bewegliche Bindeglied zwischen Gesetzmäßigkeit und individueller, freier künstlerischer Gestaltung. Sie waren stark daran interessiert, wissenschaftlich - argumentative Beweise zu erbringen, wobei Erfinderfreiheit auf diesen Erkenntnissen fußt.
Betrachtet man das psychologische Dreieck der in Grabsticheltechnik ausgeführten Meisterstiche Melencolia I und Hieronymus, nimmt " Ritter, Tod und Teufel " eine zentrale Rolle ein. Es ist ein psychologisches Bezugnehmen Dürers.
Ein vor Waffen strotzender Reiter, der für alles gewappnet scheint, was seinen Weg kreuzt, sitzt aufrecht auf seinem ruhig dahinschreitenden Ross (dieses Pferd Dürers ist aus seinen an Leonardo gelehnten Studien bereits bekannt). Mit scharf geschnittener, bissiger Physiognomie blickt er kraftvoll in die eingeschlagene Richtung. Die Gefahr, die ihn in unmittelbarer Nähe bedroht, spürt und erkennt er nicht. Das Knochengerippe des Todes zeigt ihm die noch verbleibende Zeit und macht auf die begrenzte irdische Lebenszeit aufmerksam. Mit im Gefolge das bewaffnete Monstrum des Teufels. Nun weiß ich allerdings nicht, ob dieser Teufel ihm friedlich oder gefährlich gesonnen ist. Das Bild ist zwielichtig und doppeldeutig.
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