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Die Hexe
von Trillian >>
„Meine Mutter sagte immer, dass es das größte Glück auf Erden sei, sein eigenes Glück zu finden und zu erkennen.“
„Deine Mutter war eine sehr weise Frau!“
„Nein- sie war krank, aber nicht weise.“
„Meines Erachtens nach klingen diese Worte aber eher aus dem Munde eines gesunden Menschen, nicht aus dem eines Geistesverwirrten!“
„Sie war krank im Bezug auf ihr Denken. Sie dachte immer alles richtig machen zu müssen, dachte es jedem Recht machen zu müssen.“
„Und? Hatte sie damit nicht Recht?“
„Nein! Wäre es um mich gegangen – sie hätte nur etwas mehr Selbstvertrauen haben müssen, mehr Mut in die Sache stecken müssen.“
„Aber es ist nicht nach dir gegangen.“
„Das ist es nie! Es ging immer nur um die anderen.“
„Was macht dir das? Bist du etwa eifersüchtig?“
„Ich glaube nicht, nein, das ist keine Eifersucht, es ist…“
„Angst?“
„Ja: Angst!“
„Angst haben wir alle!“
Die silberne Klinge schwang durch die Luft; zerschnitt sie wie ein Laken. Nichts in dieser Nacht sollte heil bleiben; nichts an diesem Ort sollte überleben; nichts auf dieser Burg sollte jemals wieder an die blutigen Tränen erinnern, die zu Zeiten der schwarzen Hexe flossen.
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