Kurzgeschichten > Fantasy |
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Warum seid ihr hier?! Und vor allem, wo bin ICH?
Ich schaue am Pfarrer vorbei, sehe ein Grab, mit schönen frischen Blumen darauf. Und auf dem Grabstein steht mein Name. Ich kann es zuerst nicht glauben. Da steht mein Name. Ich liege unter diesem Grab. Ich stehe doch hier! Niemand aber sieht mich. Ich strecke meine Hände gen Himmel, Tränen pressen sich aus meinen Augen. Ich schreie, höre mich aber selbst nicht, genauso wenig wie die anderen um mich herum. Es grollt von neuem am Himmel. Dicke Regentropfen fallen nun auf die Trauergesellschaft. Unbeirrt schauen sie alle nach unten, weinen, schütteln den Kopf. Ich liege, inzwischen vor Verzweiflung zusammengebrochen am Boden. Meine Tränen und die Tränen der Wolken fallen hier zusammen herunter.
Ich bin tot.
Sie sehen mich nicht. Ich kann mich nicht verabschieden. Durchnässt frierend liege ich zwischen ihnen und schreie: Warum, warum, warum?! Ich fuchtle mit den Armen in der Luft herum, lasse sie schliesslich erschöpft sinken und liege einfach da. Neben mir erscheint nun langsam die Schildkröte wieder. Ich schaue sie an, sie holt tief Luft und schreit mit der Stimme meiner Mutter: „MIKE!!!“ Meine Mutter steht im Zimmer und öffnet das Fenster. „Schon wieder muss ich dich wecken! Kannst du nicht von selbst aufstehen? Du bist doch nicht mehr 12!!“ Das Lied, welches ich im Traum gehört habe, klingt noch nach als ich die Augen aufmache und auf den Wecker sehe. 07:10! Wieder hat ein neuer Tag begonnen.
18. Juli 2005 |
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