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Der Rausch Teil 1
von Cornelia Studer >>
Der Rausch
Schmitt-Dürrschnabel, war nun schon länger auf der Insel als geplant, und tiefer im Urwald, als vernünftig, seine Träger folgten ihm schon seit Tagen nicht mehr. Es war wegen der Haparanlis, Menschenfresser, die angeblich in tiefen Höhlen hausten, welche laut Legende die Diener der Wettergöttin in den Felsen gehauen hatten, damit ihre Herrin einen Ort hatte, auf der sie auf der Durchreise übernachten konnte, als sie vor Aeonen die Insel betrat, um dann mit dem schwarzen Wirbelsturm als bald weiterzuziehen um die Ungehorsamen zu vernichten.
Er aber war nun mal westlich und aufgeklärt glaubte weder an Wettergöttinnen noch an Haparnalis. Er war fasziniert von den endemischen Sorten, die von bizarrer surrealer Schönheit nur so strotzten.
Wer weis vielleicht würde jene sehr stark violett schimmernde Pflanze einmal nach ihm benannt. Sie hatte eng anstehende zu einer Traube geformten Blütendolden, so ähnlich wie Flieder nur waren die Blütendolden ungleich grösser, und sie hingen nicht von einem Strauch herab, sondern sie standen als aufrecht gestreckte Kerze, zwischen breiten, tiefgrünen Blättern.
Schmittt-Dürrschnabel beobachtete die Pflanze schon länger, sah zu wie bunte Vögel ständig aus ihren Blütekelchen tranken, auf seinem Weg hierher hatte er schon mehrere einzelne Exemplare gesehen, aber hier war eine riesige Ansammlung von ihnen. Deshalb war die Luft auch dick mit ihrem tief gesättigten Duft gefüllt.
11. Dezember 2017 |
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