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Angel geht fischen
von Chelo Dominable >>
Unvorstellbar hoch. Weit, weit über der flachen Erde, sitzt eine Dame inmitten einer dicken Wolke. Ihre Augenlieder hängen tief. Sie gähnt herzhaft. Lustlos zupft sie an den Seiten ihrer Harfe, ohne Sinn für Takt und Melodie.
Nicht böse gemeint, aber es klingt scheusslich! Ihr ist nicht nach musizieren. Und dennoch, nebst dem Kämmen ihres Goldschopfs oder dem Sticken eines weissen Motivs auf ihr ebenso weisses Kleidchen, ist die Harfe der einzige Gegenstand in greifbarer Nähe.
Ihr Nachbar ist am Keuchen.
«Treibt der Verrückte etwa Sport? Den Engeln mit Hosen wäre dies zuzutrauen!» Neugierig schaut sie hinüber.
«Eh, Hauke! Warum versteckst du deinen Arm im Wolkenteppich!»
Hauke lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hält seinen Arm weiterhin tief in den Boden gestreckt.
«Pssst!" flüstert er. "Ich verstecke meinen Arm nicht! Ich Fische!»
«Du bist doof! Hier gibts keine Fische!», berichtigt Angel.
Hauke überlegt. Bevor er argumentiert, holt er nochmals einen tiefen Atemzug.
«Wie soll ich dir das erklären? Die METHODE heisst fischen! Fischen kannst du allerlei was dir zwischen die Finger gerät!»
Angel spielt die Coole. Sie ergreift ihren nackten Fuss, um ihn Nahe an ihr Gesäss zu ziehen. Dadurch gelingt es ihr den Rücken durchzustrecken, in altbewährter Schneidersitzmanier.
«Pfö! Du kannst allein auf dem Boden rumliegen! Ich mache mir mein Kleidchen nicht schmutzig!»
«Abseits der Jumbojetrouten sind die Wolken ziemlich sauber, wenn du mich fragst!», bemerkt Hauke, verlagert sein Gewicht aufs Knie, um die Hüfte anzuheben und letztlich aufzustehen. |
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