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Stern der Fröhlichkeit

von Heidrun Gemähling >>

Stern der Fröhlichkeit

Wie jeden Abend zog der kleine Jan die Gardine am runden Dachfenster zur Seite und legte sein Fernrohr, das ihm Onkel Kapitän vor langer Zeit geschenkt hatte, auf das blaue kleine Extrakissen neben sich. Mit einem dicken Band hatte er es am oberen rechten Bettpfosten befestigt, um sicher zu gehen, dass es nachts nicht hinunterfallen konnte. Er hegte seit langem den sehnlichen Wunsch, auch selber den „Stern der Fröhlichkeit“ zu entdecken, von dem der Onkel so oft erzählte, während die Matrosen an Deck sangen, weil sie sich vor der stürmischen dunklen Nacht fürchteten, suchte der Kapitän mit dem Fernrohr nach dem Stern. Hatte er ihn dann gefunden, legte er sich in die Koje und schlief froh ein.

Bei diesen Gedanken sprang der kleine Junge schwungvoll ins Bett und rief nach der Mutter, die sich auf die Bettkante setzte, um ihm noch eine Geschichte vorzulesen.

„Gute Nacht und schlaf schön!“ Sie küsste ihren Jungen liebevoll auf die Stirn.
„Ich werde heute Nacht nicht schlafen, denn Onkel Kapitän kommt bald von der Reise zurück und ich habe immer noch nicht den Stern der Fröhlichkeit gefunden!“, sagte Jan und sah vertrauensvoll zum Fenster, indem er liegend das Fernrohr vor seinen Augen in Stellung brachte.

„Ach, immer diese Seemannsgeschichten vom Onkel!“, seufzte die Mutter und verließ den Raum.
Der Junge kuschelte sich gemütlich ins Kissen und schon bald schlief er ein.

- Es dauerte nicht lange, da schoben sich viele hell beleuchtete Hügel ins Blickfeld, auf denen Mädchen in bunten langen Kleidern leichtfüßig tanzten. Sie hüpften und sprangen und ließen sich vom Licht der Fröhlichkeit leiten. Auf den Schultern hinter dem Kopf trugen
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