Kurzgeschichten > Familie |
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tun musste, dass ich nicht einfach nur heulend auf mein Zimmer rennen konnte, wie sonst immer. Ich explodierte regelrecht. All meine angestaute Wut brach vulkanartig aus mir hervor und ich begann, ihn lautstark anzubrüllen. Ich sehe das verwirrte Gesicht meines Vaters noch immer vor mir. So kannte er mich nicht und es dauerte wohl einen Moment, bis die ungewohnte Situation in sein Bewusstsein sickerte und er erkannte, dass es tatsächlich sein Sohn war, der es wagte, so mit ihm umzuspringen. Auch wenn das meiste von einem düsteren Schleier verdeckt ist, mein Schlusssatz ist mir auf ewig ins Gedächtnis graviert: "Schlag mich doch grün und blau, das ist mir scheißegal und zur Not kann ich ja abhauen, wie Mama!" Das war dann wohl doch etwas zu viel des Guten ... Die Luft schien den Atem an- und der Himmel die Wolken festzuhalten, als wollten sie die Augen verschließen, vor dem, was gleich passieren würde. Er riss mir die Kiste aus der Hand, feuerte sie gegen die Wand und begann damit, mir "Vernunft einzutrichtern", wie er es gerne nannte ... Das Gute war: Vater regte sich so auf, dass ich nicht einmal meine Hose ausziehen musste, er schlug einfach so zu, ohne irgendwelche Hilfsmittel - was es aber nur bedingt erträglicher machte ... Keinen Ton gab ich von mir, nein - diesen Sieg gönnte ich ihm nicht. Als ich jedoch den dunklen Fleck an der Wohnzimmertapete und den auf dem Boden darunter liegenden Pappkarton bemerkte, musste ich weinen. Ich denke, Vater fühlte sich befriedigt ... Irgendwann ließ er von mir ab, griff sich seine Autoschlüssel und mit einem bestimmten: "Die Sauerei ist weg, wenn ich wiederkomme!", verließ er das Haus. Eigentlich |
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