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Ruhe sanft...
von Posaxia >>
Heute beginnt die Nacht mit Einbruch der Dunkelheit, früher begann sie, wenn ich morgens die Augen öffnete ...
Nach fünfzehn Jahren zu meinem Vater zurückzukehren, war schon ein komisches Gefühl. Dass der Grund meines Besuches seine Beerdigung war, machte es nicht gerade angenehmer. Nein, ich war nicht gekommen um ihm die letzte "Ehre" zu erweisen, ich wollte mich nur mit eigenen Augen davon überzeugen, dass dieser widerliche Tyrann endlich für alle Zeit aus meinem Leben verschwunden war. Ich war froh, dass der Großteil meiner Familie schon unter der Erde war - ich hätte es nicht ertragen, mir die Geschichten meiner Kindheit anhören zu müssen, von damals ... als ich noch zu klein war, um zu verstehen ...
Erst heute weiß ich, dass es alles andere als normal war, was früher bei uns zu Hause passierte, aber gut - ich bin inzwischen Anfang fünfzig und ein gestandener Mann. Damals, als kleiner Junge, war ich nichts weiter als das willenlose Spielzeug meines Vaters und dachte, das sei normal so. Mehr als einmal musste ich ihm eigenhändig den Gürtel aus der Hose ziehen, mich meiner entledigen und mit nacktem Unterkörper und seitlich ausgebreiteten Armen der Dinge harren, die da auf mich zukamen. Ich bin sicher, er hätte mich nur zu gern verrecken lassen, doch das wäre irgendwem dann vermutlich doch aufgefallen - und wenn man mich nur in der Schule vermisst hätte. Meine Mutter? Nein, sie konnte mir nicht helfen. Sie hatte selbst Angst vor ihm. Eines Tages war sie einfach abgehauen und nie mehr zurückgekehrt. Bis zum heutigen Tag habe ich sie nicht mehr wiedergesehen. Aber wie gesagt ... sie hatte Angst, war eine unterdrückte, schwache Frau, die eben keinen |
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