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Ein Tag
von Elektrohexe >>
Auf dem großen Plakat neben der Kirche steht „Sex befreit“. Ich finde das seltsam denn es ist eine katholische Kirche. Höchstwahrscheinlich wurde der Gemeinde dafür viel Geld geboten, denn im Garten neben den Friedhof steht ein neuer Springbrunnen mit weisen Engeln die gerade einen Krug ausschütten, aus welchem das Wasser kommt, und dabei in festlicher Pose dastehen. „So schüttet niemand einen Krug aus“ denke ich. Nicht mal ein Engel. Niemand würde in einer so festlichen Pose einen Krug ausschütten. Die Engel tuns trotzdem um den Menschen zu gefallen die jeden Sonntag hierher zum Gottesdienst kommen. Doch dann denke ich mir das es die Engel wohl nicht nötig haben, den Menschen zu gefallen und am ende weis ich auch nicht warum sie so dastehen den ganzen Tag und mit Wasser ausschütten beschäftigt sind. Es ist trotzdem ein seltsames bild. Als ich nach hause komme wartet mein kleiner Sohn bereits auf mich. Mit voller Begierde starrt er die Keksdose an, die oben auf dem Regal in der Küche steht. „nichts gibt’s, mein schatz.“ Mit den Worten begrüße ich ihn und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. Stattdessen nehme ich aus dem Kühlschrank einen Teller mit Gemüse und Kartoffeln und stelle diesen in die Mikrowelle. Danny schweigt, denn er weis nach ungefähr hundert mal das ich ihm die Kekse sowieso nicht gebe, er schaut nur traurig drein. Dann schaltet er das Radio ein und es läuft laute death metal Musik. „Mam“ sage ich. „mach das raus schatz, das ist nichts für uns, ich habe so schon Migräne.“ Danny, der gerade angefangen hat zu tanzen schaltet die laute Musik mit beleidigten Gesicht aus. Meine Mutter ist nicht normal. Sie ist die einzige 65 jährige die ich kenne die death metal |
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