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Kurzgeschichten > Alltag
Wir kriegen das ganz gut mit. Er ist nicht nur leidend und passiv. Er sieht sich nicht vor und wendet sich ab. Nein, er rennt den Stimmen entgegen. Er begrüßt sie, er schaufelt sie in sich herein. Begehrend ist er, aufsaugend. So wie je­mand, der sich nach seinem Elend sehnt.

Aber ich erzähle das alles wegen der Aktion, die man mit uns veranstaltet. Ich fürchte mich. Denn für uns ist der Ansturm der Dinge aufdringlich und angstmachend. Wir haben keine Kraft der Abgren­zung, wir Leute mit dem Gefühl für Lücke. Uns fehlen die Wände. Wir, die wir nicht dicht halten, verströmen uns.

Aber, was noch schlimmer ist, in den, der nicht ganz dicht ist, in den laufen die anderen hinein wie ein sirupartiger Saft, der alles verklebt und besetzt. Und dann sind andere in uns Zuhause und nicht wir selbst. Wie das vor sich geht und mit welchen Fol­gen, das wurde mir auf der Insel klar. Die Leute von DELTA_7 laden uns erst ein und bedüsen uns mit ihrem ganzen REISE-ins-ICH-Programm. Wir sollen auf der Insel aber gerade dieses eigene Ich verlieren. Ihnen gefällt nicht, wie anders, wie bizarr, wie komisch, wie einzelgängerisch wir sind. Wir, die Exzentriker, sind ihr Auslöschprogramm. DELTA_7 ist das große Gummi, das uns wegra­diert. Die Krümel, die wir nun sind, wischen die einfach vom Tisch wie nix.

* * *

1. April 2012
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