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Kurzgeschichten > Alltag

wischen die Krümel weg wie nix

von Funkenflug >>

Bei Hans-Detlev kam die Krise ein Jahr, nachdem Claus bei ihm eingezogen war. Es fällt ja auf, daß Homosexuelle oft außerordentlich künstlerisch be­gabt sind. Claus hatte bei Hans-Detlev die Räume verschönert. Was aber nun geschah, war beängsti­gend. Worum es ging, das haben die beiden schon getrennt, jeder für sich, und dann noch einmal ge­meinsam erzählt. Der Nervenarzt hatte eine Lösung für sie beide. Darüber später. Hier berichtet Hans-Detlef.

Claus und ich, wir hatten die Krise. Jede Krise ist das Zeichen für einen Mangel. Wo etwas fehlt, da kommt die Angst vor Leere. Alles Träge, das nicht vorankommt, reizt dich zur Ungeduld. Claus ist manchmal so langsam, daß man mit ihm 10 Minu­ten einen gan­zen Tag verliert.

Abends kamen wir noch am besten über die Runde. Abends genehmigen Claus und ich uns eine. Ich sa­ge nur das schöne arabische Wort, kerf = Genuß. Das Kiffen, es sich reinziehen in Kringeln und dampfigen Luftstößen, das Kraut, das dir Lust zu­nebelt. Es macht, daß dein Gehirn lacht. Die eine gemeinsam rauchend in die Nacht hinübergehen. Das stellt den Wurm ruhig, der dich quält. Das gab uns Frieden.

Erst auf der Insel habe ich kapiert, daß sie sich ver­stellt haben. Daß sie gar nicht unsere Freunde sind. Claus und ich, wir sind ihnen zu extra, zu einzeln. Wir sind zu abgerückt vom großen Troß der Men­ge, die in Zwölferreihen in das von DELTA_7 de­klarierte VORN marschiert.
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