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Wie die Osterglocken ihren Klöppel verloren
von Simon Käßheimer >>
Es war am Anfang ihrer Entstehung als sich die Osterglocken, die damals wirklich noch Glocken waren, nicht daran störten das sie mit ihrem Pausenlosen Läuten und Geklingel die anderen Pflanzen und Tiere störten und vielfach um ihren Schlaf brachten.
Tag um Tag, Nacht um Nacht läuteten sie sobald nur der geringste Wind ging oder ein Windstoß sie bewegte, und wenn kein Wind ging gaben sie nicht etwa Ruhe wie meinen meinen müsste, nein dann läuteten sie aus Übermut aus eigener Kraft und manchmal sogar lauter als sonst.
Wenn sich die andern Blumen oder das ein oder andere Tier beschwerten läuteten sie so laut das sie sie nicht mehr hören konnten, damit war die Diskussion dann beendet ehe sie hätte beginnen können.
Irgendwann wurde es den anderen Pflanzen zu bunt, die sich ja nicht wie die Tiere verstecken konnten oder sich die Ohren zum schlafen verstopfen. Sie ersannen zusammen mit den Wühlmäusen eine List und schmiedeten einen Plan.
Als die Osterglocken an einem ganz heißen Tag eingenickt waren und feste schliefen schickten die Blumen und Bäume die Mäuse los den Rücksichtslosen Osterglocken die Klöppel aus den Blüten zu beißen. Es klappte, nicht eine behielt ihn.
Als die Osterglocken als sie erwachten merkten was ihnen passiert war und was sie nun waren, schämten sie sich, manche wurden sogar bleich um die ganze Blüte herum.
Seit dem trauen sich die großen Narzissen sich nicht mehr Osterglocken zu nennen oder sich als solche vorzustellen, und jedes mal wenn ein Mensch sie so nennt weil er es nicht besser weis werden sie von den anderen Garten- & Wiesenbewohnern ausgelacht und verspottet.
Arme Glocken.
18. September 2007 |
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