Kurzgeschichten > Alltag |
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bald meine Rechnungen bezahle, dann steht irgendwann der Herr Betreiber vor der Türe und nimmt mir womöglich meinen geliebten Fernseher und die in mühseliger Feinarbeit zusammengestellte Kuschel-Romantik-Hauptsache-ich-kann-heulen-DVD-Sammlung weg. Das darf ich auf keinen Fall zulassen! Soll der zuerst den Kühlschrank ausbauen und mitnehmen. Apropos Kühlschrank: Wie wäre es mit Abtauenlassen und dann putzen? Der Backofen und die ganzen Schränke sollten längst einmal wieder so richtig geschrubbt werden. Küche putzen – grossartig! Das dauert mindestens die halbe Nacht und danach werd ich mich kaum mehr auf den Beinen halten können. Wenn das nicht die perfekte Lösung all meiner Probleme ist, dann weiss ich auch nicht. Niemand kann mir etwas vorwerfen, wenn ich mich um den Haushalt kümmere. Das muss ab und zu einfach sein – offene Rechnungen hin oder her.
Tief durchatmen. Ich schaff das, ich schaff das, ich schaff das. Blödes schlechtes Gewissen! Was musstest du mich auch von meiner Putzattacke abhalten! Tausendmal lieber würd ich jetzt mit Kunstfasertuch und Staubwedel bewaffnet durch die Wohnung rennen. Hier wischen, da einseifen, das Bad hätte sich bestimmt auch nicht gewehrt gegen eine Grundreinigung mit Entkalkung und Sprühglanz inklusive. Aber nein, ich musste dem Druck auf meiner Brust ja unbedingt nachgeben. Post erledigen. Das Schlimmste überhaupt! Ich will nicht…Mami! – Jetzt aber genug! Was werden all die bösen Männer und grauen Monster in den Umschlägen bloss von mir denken, wenn ich ihnen in Kürze zur Freiheit verhelfe? Schon fast 30 Jahre alt das Mädel und benimmt sich wie ein Kleinkind. Ehrlich, meine blöden Panikattacken sind bestimmt nicht gerade |
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