Kurzgeschichten > Alltag |
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jetzt gibt es zwei möglichkeiten: ich erzähle ihr die ausführliche geschichte meiner entwicklung zum kresse-züchter, genau genommen zum einzigen züchter des russischen hochmoor-kresses oder ich bleibe bei der wahrheit und oute mich als innenarchitekt. das zweite kommt besser an, verunmöglicht aber in allen fällen das anfügen einer erklärung oder die vorsorgliche klärung des unterschiedes zum wohnberater, denn in aller regel wird man per sofort unterbrochen mit einem „och... schööön, das han i au emal wellä werde, aber dänn.... bla bla bla...“ unaufhaltsam folgt dann die aufzählung des guten geschmacks, die neusten juwelen der esthi- / yves’schen wohnkultur.
aclantara-sofa, corbusier-liege, vorhanglose fenster bis zum boden, weissputzwände, granitabdeckung in der weissen küche, lichtregler überall und auf jeden fall parkett. mir wird schlecht, schon deshalb, weil ich genau weiss, was unweigerlich auf mich zu kommt... und es kommt mit sicherheit... „weisch was...wänd’er nüd emal zu öis verbii chooo?, ich mache mit de susy öppis ab...“
ich schiebe den termin auf nächsten frühling, dann ist der gesamte gerümpel erstens nicht mehr neu und der arme yves wird auch nicht mehr zu hause sein.
11. Juli 2007 |
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