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Kurzgeschichten > Alltag

sie

von Leynni >>

Sie steht im Wald.
Ihr ist so unfassbar kalt.
Ihre Augen sind geschlossen, aus ihren Augen ist Blut geflossen.
Es schneit noch immer, doch es kommt noch schlimmer.
Sie ahnt nichts vom Untergang. Sie hört nur zu, dem fernen Gesang.

Sie sieht keine andere Gestallt. Sie weiß nur, ihr ist so unfassbar kalt.
Ihre kleinen schwarzen Flügel sind eingefroren, sie hat all ihr Glück verloren.
Ihr weißes langes Haar weht im Wind.
Sie hat verloren ihr einziges Kind.
Sie sucht und fleht, jetzt weiß sie, dass die Welt bald untergeht.
Kein Haus in Sicht, sie denkt nur an dieses eine Gedicht.
Sie hat es geschrieben, ist nie stehen geblieben.

Nun kann sie nicht mehr gehen. Nun bleibt sie stehen.

Verloren, Gelaufen, Gesucht und nicht gefunden.
Immer weitere tiefe Wunden.
Ihre Seele ist rein, ihre Stimme so fein.

Doch was nützt es ihr?
Es ist kein Mensch bei ihr.

Nun steht sie alleine hier.
Und wird bald gefressen, von einem wilden Tier.


5. März 2009
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