Kurzgeschichten > Alltag |
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Salzes und griff erneut zur Ölflasche, um sie aus der Menage heraus zu nehmen und vor die beiden kleineren, recht runden Gegenstände zu stellen. Man hatte die Assoziation, ein männliches Geschlechtsteil vor sich zu sehen, was auch Paulo nicht entgangen war. Dann nickte die Dame dem noch unerfahrenen, jungen Manne zu. Paulo diesmal nicht von Stolz einer Eroberung durchdrungen, drehte sich um, ob hinter ihm eine Person zu sehen war, der diese Aufforderung wohl gelten konnte. Doch die weiblichen Gäste hinter seinem Rücken waren einer anderen Richtung zugewandt und konnten den Blick der Dame nicht erwiderten, weil er nicht in ihren Sichtfeldern lag.
Die reife Rothaarige zeigte ihr entzückendes Strahlen. Ihre Zähne blitzten weiß von einer Wange zur anderen. Ihr Mund war groß, üppig und einladend. Ihr rechter Zeigefinger, auf Grund der roten Nägeln unübersehbar, machte eine weisende Bewegung auf das Arrangement der Menagebestandteile auf der weißen Tischoberfläche. Paulo fühlte sich trotz Unerfahrenheit in seiner Männlichkeit gefordert, sogar aufgefordert irgend etwas zu tun. Es konnte nicht sein, dass Ähnliches, was er in einen dieser anzüglichen Filme gesehen hatte, tatsächlich auch in seinem Leben vorkommen sollte. Als Matrimonio 1) gewohnt das Verhalten seiner Eltern auf Gunst oder Missbilligung zu kontrollieren, warf er einen Blick auf seinen Vater, der noch immer oder schon wieder damit beschäftigt war, seinen Chef aufs Vorzüglichste zu loben. Während seine Mutter in die kurzen Atempausen immer wieder ihre Kommentare für die ihr unbekannte Bekleidung der anwesenden, weiblichen Gäste dazwischen warf. Der eigentlich erwachsene Mann blickte zurück zu seiner Herzdame, die |
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