Kurzgeschichten > Alltag |
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hatte.
Die Hauptspeisen wurden vom gestikulierenden Ober und seiner verkleideten Assistentin heran getragen. Die Familienmitglieder riefen durcheinander, wer die Gamberi, die Orata, das Vitello und die Spigola serviert haben wollte. Mit schwungvollen Bewegungen landeten die gewünschten Gerichte vor den Bedürftigen, während das als Kellner verkleidete junge Mädchen, geduldig wartete, bis der im Rang höher stehende Ober, die Kunst seiner Motorik zur Schau gestellt hatte. Selbst der kleine, runde Po dieses auf Grund seiner Bewegungen auch als Transvestit geeigneten Mannes, beteilige sich mit grazilen Schwüngen an den Wendungen zwischen Tisch und Assistentin.
Die Familie war wieder still. In dieser Runde zumindest hörte man nur das Geklapper von Messern, die sich durch Proteine durcharbeiteten. Nachdem die ersten Bissen gemundet hatten, wurde das übliche Gespräch ohne Zuhörer wieder aufgenommen. Jeder erzählte zwischen Öffnen des Mundes und Kauen von seinen Eindrücken, die dieses für die Familie ungewöhnliche Restaurant hinterließ. Bis auf ein wenig Dekoration in Form von Salatblättern, Tomatenvierteln und einer Scheibe Zitrone zeigten die Teller sich wieder weiß. Es war nicht mehr erkennbar, ob sie gebraucht oder frisch gespült waren.
Paulos Aufmerksamkeit war wieder verfügbar für seine Umgebung, während sich seine Blutsverwandten entscheiden mussten, welche Süßspeise sie nun einnehmen würden. Er sah hinüber zu „seinem Dekolleté“ und in das dazu gehörige, provozierende Lächeln. Die Rothaarige spielte noch immer mit einigen Gegenständen, die auf dem vom Abendessen-Zubehör geleerten Tisch zurück geblieben waren. Sie rutschte den Pfefferstreuer direkt neben dem des |
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