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Kurzgeschichten > Alltag

Schlangen als Haustiere

von Mario Petitto >>

Obwohl die meisten Schlangen aufgrund ihres beruflichen Erfolgs ein Penthouse oder gar ein frei stehendes Wohnhaus ihr Eigen nennen können, gibt es sie immer noch, die kriechenden Reptilien als Haustiere. Diese Definition soll aber nicht über ihre schwierige Haltung hinwegtäuschen!

Diejenigen Schlangen, die sich als Haustiere hingeben, sind meistens Sozialfälle, Relikte am Rande der Gesellschaft, welche sich ohnehin keine eigene Bleibe leisten können. Darum ist bei deren Adoption höchste Vorsicht geboten.
Obwohl sie, wie alle (Würge-)Schlangen, höchst anhänglich daherkommen können, strahlen sie in Wahrheit keine Wärme ab. Darum soll man sich diese Reptilien nicht aus Affektgründen anschaffen.
Unklug ist es auch, neben den Schlangen noch weitere Haustiere zu halten. Entweder muss man diese innert sechs Monaten zum Tierpsychologen schicken und sie von ihren Schlangenphobien kurieren, oder sie verschwinden innerhalb des gleichen Zeitraums im Gedärme der Hausschlange.
Auch sonst sind Schlangen anspruchsvolle Haustiere. So verlangen sie in der Regel ein eigenes Zimmer mit separatem Bad, kommen erst spätnachts von ihrem Ausgang nach Hause und lassen während der restlichen Zeit die Musik laut laufen (da sie ja bekanntlich über kein Trommelfell verfügen).
Es ist von Fall zu Fall abzuwägen, ob Hausschlangen mit der restlichen Familie am gleichen Tisch essen dürfen, oder ob sie ihre weißen Mäuse außerhalb der ordentlichen Mahlzeiten verspeisen können. Eine diesbezügliche Abmachung ist aber auf jeden Fall von Vorteil, da die Reptilien ansonsten in ihren Zimmern kochen. Aufgrund ihrer besonders gewürzten Kochweise kann sich dabei im Raum ein penetranter Geruch einnisten, welcher kaum mehr zu
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