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Schacht IX
von francois celavy >>
Schacht IX
Da war er wieder, der Schnee. Wahrscheinlich, weil man mich einfach so mitgenommen hat. Ich wusste ja nichts davon. Und als ich wach wurde, lachten sie alle (wahrscheinlich bin ich deshalb wach geworden), als der erste Sonnenstrahl über den Berg kletterte. Mir war so. Gleichgültig wie immer klammerte ich mich an meinen Namen von damals und ließ die Wolken über uns hinwegziehen. Weißt du noch, wie du mit deinen Lippen schlingernd über mich gekommen bist? Wie aus deinem nahen Rot Schlieren der Wollust wurden? Und dann pendelst du dich aus, sagst mir, dass du für eine andere Jahreszeit da wärst. Für mich. Später. Glaubst du, ich vergess das nicht, glaubst du, ich mach dir einen Vorwurf, außer dass ich dich wieder erwarte: vor meiner Tür. Die kürzer werdenden Abstände deines Atems beim Geliebtsein: sie gingen uns nie unter die Haut. Sie gehen auf in der wieder immer früher eintretenden Dunkelheit. Auch eine Haut. Eine schöne eigentlich. Anderes Sanftsein. Kutscher, schnall die Pferde. Wir reiten aus. In eine bunte Ausweglosigkeit. Hast du was dagegen, wenn ich dir den Schuh schnüre? So zwischendurch.
11. Juli 2008 |
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