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Pleysteiner Rosenquarz. Elektro-Smog-Satire
von Dieter Raedel >>
Michael Steinmetz träumte sich in den neuen Tag. Langsam kam er zu sich und begann seine Gedanken zu sortieren. Noch im Bett liegend, angelte er vom Nachttisch eine Filterzigarette, brannte sie an und bekam ein Lungengewitter, wobei beim dritten Hustenstoß der Jahreskalender mit den guten Vorsätzen für's neue Jahr von der Wand flog.
"Möchte mal wissen, weshalb der dort hing !"
"Micha, hör' endlich zu quarzen auf, das bringt dich noch
um !"
"Genau, Eva, um den Quarz ging's in meinem Traum. Wir kommen demnächst groß raus, ich habe einen Plan."
"Solange ich dich kenne, schmiedest du ohne Unterlass Pläne und nischt kommt dabei raus.."
"Diesmal ist der Fuchs auf der richtigen Fährte."
"Man sagt dem Fuchs die Schlauheit nach, die in deinem Kopf ein Auslaufmodell is. Drück' endlich den Sargnagel aus und quäl dich raus."
"Gut' Ding will Weile haben."
"Langeweile haste genug. Da steht ein ganzer Berg jeden Tag vor der Tür."
"Berg - da haben wir's. Quarzberg ! Und Tür - das Tor zum Glück."
"Was faselst du denn nun schon wieder rum ? Kusch dich aus der Falle !"
"Eva, du warst doch mal gut im Teppichklopfen. Erinnerst du dich ?"
"Wenn ich nicht deinen Hintern zur Verfügung hatte, ja."
"Du wirst demnächst im Keller Steine kloppen !"
"Aber sonst geht's dir noch gut."
"Wir wohnen zwar Richtung Augustiner, aber die paar Schritte zum Osthang schaff' ich allemal."
"Was für'n Osthang ?"
"Nu bei uns. Die Ostseite vom Kreuzberg. Da war doch früher ein Steinbruch, den werde ich im Kleinen wieder aus der Taufe heben." |
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