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Lagerfeuergeschichte
von Cornelia Studer >>
Wohl wussten die Kinder schon, dass die Woken im Grunde genommen einfach nur verdampftes Wasser waren, aber der kleine Jarmillo wusste auch, dass er nur den Häuptling fragen musste, und schon würde aus der Wolke mehr als Wasserdampf, denn der Häuptling kannte über jedes Ding in der Natur eine Geschichte, eine Geschichte in der es eben mehr als ein Ding sondern ein Lebewesen war.
Der kleine Jarmillo schaute also hinauf in die abendliche Wolkenstimmung und sagte: "Ohhh ist das schön diese Wolke ist schöner als alle anderen Wolken, woher das wohl kommen mag?*Häuptling Olimray sagte also zu Jarmillo: "Kleiner kennst du die Geschichte des Berges "Unruh" nicht?" Jarmillo schüttelte sein kleines Köpfchen, er kannte viele Berge, und zwar überall in der Welt, zwar war er nicht persönlich dort gewesen, aber er war gut in Geographie, doch den Berg Unruh kannte er nicht."
Olimray sagte: "Manche Berge sprühen Feuer, doch Unruh sprühte das seine ohne Unterbruch, denn sein Feuerspeien, war wie eine Klage Himmelwärts, die besagte: "Hier muss ich stehen, Tag und Nacht, wie geht es mir schlecht, bin ich doch nicht mehr, als ein Klumpen, der sich nicht rühren kann, dabei möchte ich leicht wie eine Feder sein, und alle Welt bereisen."Die Klage kam an das Ohr des Herren aller Berge, dieser verkündete: " Berg Unruh dein Geschrei hab ich genug gehört, sollst kriegen was du willst, aber beklag dich nicht, wenn es nicht so ist, wie es in deinen Phantasien war."
So wurde Unruh plötzlich ganz weiss, wie die ganz hohen Berge, die beschneit sind, er wuchs über sie hinaus, dann hob er ab, begann zu schweben, und so zog er als Wolke übers Land, zuweilen regnet er nieder, nur um nachher neu empor zu steigen." Das Feuer flackerte, Unruh schwebte.
26. September 2018 |
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