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Kurzgeschichten > Alltag

Kurze Einführung zu: eklatant, Herr kant!

von An Gerken >>

Wir bringen die Ordnung selbst in die Natur, so behauptet Kant. Ist Ordnung im erkenntnistheoretischen Sinne aber ein solch freier Aspekt, dass er sich bedingungslos von einer Sache auf eine andere - von dieser Dimension zu jener übertragen lässt? Ist es prinzipiell möglich, dass wir z. B. den Straßenverkehr mit Vorschriften und Gesetzen der Bauordnung regeln? - wäre es möglich die nächste Raumfahrt zum Mond mit den Wasserstandspegeln des Rheins zu berechnen?
Unsinnige Fragerei - das geht natürlich nicht - und doch geht es, zumindest bei Kant:
Nach Kant gibt es rein äußerlich in der absoluten Realität keine Zeit, keinen Raum ... Gemäß seiner Theorie liefern uns die Sinne lediglich rohen Stoff, bzw. zufällige unbestimmte Impulse der Außenwelt - angeblich ist alles andere im Grunde subjektives Beiwerk.
Ist es aber zulässig den Zufall in wohldefinierte logische Formen zu kleiden? - ist es zulässig raum- und zeitlose Aspekte in Koordinaten der Zeit und des Raumes zu pressen - exakt in Koordinaten, die jene Aspekte definitiv nicht haben? Ist es zulässig, völlig unkoordinierte äußere zufällige Impulse innerlich gewissermaßen als sinnvolle Befehle aufzufassen?
Ordnung bedingt Sachdienlichkeit. Wenn wir gemäß Kant der objektiven Natur unsere subjektiven Gesetze aufzwingen, so kann dies kaum der natürlichen Sache dienen - so verhalten wir uns, von der Natur aus gesehen falsch. Und doch empfinden wir dabei als hätten wir richtig gehandelt - wie um alles in der Welt sollte das möglich sein?
Die Erfahrung lehrt, dass sich Subjekte nach der äußeren gegebenen Realität richten müssen wollen sie denn erfolgreich sein. Kant stellt dieses allgemeine Naturprinzip jedoch völlig auf den Kopf: Nicht die Natur bestimmt unser Verhalten, sondern
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