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Kurzgeschichten > Alltag
Silence.

Ruhe ist eingekehrt im „Effimärt“. Gefühlte tausend Shopper starren mir aus der Mall des Effretikoner Einkaufszentrum entgegen…manche entsetzt, belustigt, manche beschämt…Wie lange mein Ausbruch gedauert hat vermag ich im Nachhinein nicht mehr abzuschätzen…Ich liege auf einem Haufen zertrümmerter Schokohasen; zwei Männer in weissen Uniformen halten mich fest, während ein Plastiksack über meinen Kopf gestülpt wird.

Wie durch einen Wattebausch hindurch vernehme ich die gedämpfte Stimme meines Kumpels Dominik . Mit stoischer Berner Ruhe meint er bloss :“ nei nei de Röfu isch ke Böööse…“ , doch Dr. A.Quakdokpopulos geht auf Nummer sicher und meint „nie man wissen genau was passieren in kranke Kopf“ während er mir eine doppelte Portion Dormicum in die Vene jagt. Sooo….

Während sich das süsse Gift wohlig-warm in meinem geschundenen Körper ausbreitet denke ich an meine verstorbene Grossmutter mütterlicherseits. Und an Frau Dr. Stöckli mit dem lustigen Akzent. Am Sonntags gab es jeweils Kaninchenbraten. Jeden Sonntag. Frei Haus geliefert und gezüchtet vom Grosi. Ich wollte das eigentlich bei einer meiner letzten Sitzungen erwähnen…die Medikation steht ja ausser Zweifel…Mir wird immer wärmer…ich schliesse die Augen und bin im selben Moment am Strand; unter Palmen….einen klitzekleinen Moment, quasi eine tausendstel-Sekunde denke ich an die kommende Weihnachtszeit und an Schoggi-Samikläuse. Dann ist`s vorbei. Alles wird gut.


11. April 2016
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