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Kurzgeschichten > Alltag
habe ich nicht, so mit einer vom Amt zu reden, niemals. Obwohl ich’s gern täte. Aber die Umstände sind zu ernst. Aber träume tue ich halt schon manchmal. Ansonsten bin ich Realist, ich bin schließlich Arbeiter und im real-existierenden Sozialismus aufgewachsen, das ist ein Fakt. Und der Fakt ist der, das die Dr. Psychologin mich siezt. Was ich richtig finde.

Obwohl, dies darf ich hier ja, ich mir es so vorstelle.
Anredepronomen: Du oder Sie?
„Aber gerade bei einer Psychologin doch nicht das Sie!“, argumentiere ich.
„Warum?“ Ihre Augen öffnen sich weit wie eine Erdbebenspalte im Boden.
„Na, Sie, Sie wollen doch gerade meine Vertrauensperson sein, und da ist doch das Sie, eben, wenn Vertrauen aufgebaut ist, immer wieder wie ein Keil im Holz, halt ein Spalt tut sich auf, der nicht sein müsste!“
„Hm!“, reagiert sie nachdenklich.
Das hat gezündet, denke ich triumphierend, obwohl mir, sie werden es gleich erfahren, alles andere als zum einem Triumpfgefühl zumute ist.
„Aber, nein, Detlef! Äh, wie heißen Sie wieder mit dem Vornamen?“
Ich grinse.
„Sehen Sie, soweit ist es schon gekommen, vor lauter Vertrautheit habe ich schon ihren Nachnamen vergessen. Das darf nicht sein!“
„Wieso?“
Von wegen, unsere Begegnung findet schließlich in einem öffentlichen Rahmen statt und da sei es geboten – aber lassen wir es.
Annemarie, wie sie mit Vornamen heißt, hätte ich mich nie im Leben getraut so anzureden. Ich bin sehr distinguiert. Neben meiner Harmonie-Sehnsucht ist Höflichkeit der zweite Faktor bei meinem persönlichen Bip! Ja, nu, es ist schon gut, dass wir uns siezen.

Aber noch mal zurück zur Harmonie.
Die Göre hat mir also dann das Leben zur Hölle gemacht. Ich
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