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für eine Bedeutung hat, weiß ich natürlich auch nicht, bin ja kein Arzt.
Jedenfalls bin ich in mich gegangen und habe mir gesagt: Nun, mein bester Freund und Kupferstecher hat vielleicht nicht unrecht, versuch’s, du bist schließlich Junggeselle, schon seit Jahren, zu lange vielleicht. Und ich habe es versucht. Mit Erfolg!
Blond, mit Kind, Tochter, aber schon etwas älter, Teenager-, Jugendalter halt.
Wegen letzterem Faktor habe ich Bedenken angemeldet.
„Aber die sind noch biegsam! Überleg mal, Oskar. Pubertät, erziehungsbedürftig, lenkbar, das wirst du schon schaukeln!“ Nun, ein Kind habe ich mir schon immer gewünscht. In meiner ersten Ehe habe wir es 7 Jahre lang versucht, vergebens. Dann ist sie mir davongeloofen, meine Allerwerteste. Davongelaufen, um es im korrekten Hochdeutsch auszudrücken.
Egal! Warum nicht ein Adoptivkind, Kind ist Kind, habe ich mir gedacht. Und besser so ein biegsames junges Ding, als einen harten Holzkopf, oder Holzscheit, wie die Bayern hier sagen. Oder besser als gar nichts, um korrekt zu sein.
„Darf ich dich Papa nennen?“, hat mich dann die Tochter gefragt. Ihr glaubt gar nicht, wie stolz mich das gemacht hat. Aber als sie vom nächsten Wochenendbesuch bei ihrem leiblichen Vater, übrigens Willi, der aber von einer anderen Abteilung stammt, will heißen, innerhalb der gleichen Firma anderswo arbeitet, zurückgekommen ist, war sie wie verwandelt. Zunächst reserviert, aber ihre Zurückhaltung verwandelte sich bald schon in andere Eigenschaften: bießgurgig, frech, pampig undsoweiter
Damit will ich nicht den leisesten Zweifel an der Loyalität Willis, meines zweitbesten Freundes, geäußert haben. Klar, sie ist die Tochter von ihm. Aber das |
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