Kurzgeschichten > Alltag |
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selben Haus angeboten, na, wie soll ich mich ausdrücken? Ich darf mein Auto vor ihrer Haustür abstellen, obwohl ich nicht mehr hier wohne, darf ruhig bei ihr klingeln, wenn mir danach zumute ist, wenn ich Gesellschaft haben will, vor allem, wenn ich mich allein fühle, darf ich sogar jederzeit bei ihr anrufen, egal, welche Tages- oder Nachtzeit ist, immer. Diese Nachbarin hat zwar mit dem Heini geschlafen, aber man glaube jetzt nicht, ich würde mich an dem, den Neuen rächen, weil er mir meine Schönheit weggenommen hat und ihm eins auswischen wollen, indem ich mit dieser Nachbarin etwas anfange. Sie haben ja miteinander, Sie wissen schon. Nein, es tut mir einfach gut, das sich jemand um mich kümmert, ist doch verständlich?
Anfügung
Ach übrigens, wo ich gerade von meiner Seelendoktorin heimkomme, hier mein Bericht. Thema: Anredeverhalten.
„Aber gerade bei einer Psychologin doch nicht das Sie!“, habe ich argumentiert.
„Warum?“ Ihre Augen öffneten sich weit wie eine Erdbebenspalte im Boden.
„Na, Sie, Sie wollen doch gerade meine Vertrauensperson sein, und da ist doch das Sie, eben, wenn Vertrauen aufgebaut ist, immer wieder wie ein Keil im Holz, halt ein Spalt tut sich auf, der nicht sein müsste!“
„Hm!“, reagiert sie nachdenklich.
Das hat gezündet, dachte ich triumphierend, obwohl mir bald alles andere als zum einem Triumpfgefühl zumute sein wird.
„Aber, nein, Detlef! Äh, wie heißen Sie wieder mit dem Vornamen?“
Ich grinste. ‚nen echten kapitalen Alzheimer, und das bei einer Psychologin!
„Sehen Sie, soweit ist es schon gekommen. Vor lauter Vertrautheit habe ich bereits ihren Nachnamen vergessen. Das darf nicht sein!“
„Wieso?“
Annemarie, wie sie mit |
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