Kurzgeschichten > Alltag |
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Ernsthaft? Das weiß ich nicht mehr genau.
Jedenfalls habe ich ihr beim Umzug geholfen, gestrichen, geweißt, getüncht, gegipst, lackiert und was es alles zu tun gab, worüber ich froh war, um zu vergessen. Sie haben mich immer mit großen Augen angeguckt, weil ich bin ein guter Handwerker, das wissen sie ja schon. Ich glaube da sind meiner Abtrünnigen schon die Zweifel gekommen, ob sie mich mit einem solchen „Hallodri“, oder wie das heißt, eintuschen solle. Da war ich richtig stolz, und ich habe mir die Hände gerieben, innerlich versteht sich. Bei diesem Spiel muss Pokerface sein oder wie das heißt, gute Miene zum bösen Spiel auf gut Deutsch. Stilaugen haben sie schon gekriegt, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
Als ich zu mir nach Hause, in unsere verlassene Wohnung gekommen bin, da habe ich gesehen, dass der Küchenschubladen offenstand. Dort habe ich meinen Autobrief verkramt. Weil der Volvo von meiner Frau, der gehört mir. Weil ich war derjenige, der am meisten verdient hat in unseren Ehe und in den gemeinsamen Haushalt und Lebensunterhalt den Löwenanteil gesteckt hat. Alles was ich verdient habe. Ich bin ja nicht kleinlich.
Und was war? Brief von Volvo weg und Besitzer ist derjenige, der diesen Brief in Händen hält, egal, welcher Name darin steht.
Dann hat das Telefon geklingelt. Das war wie im Film. Du entdeckst, deine Frau hat dich bestohlen und im selben Moment gesteht sie dir aus der Ferne via Telefon, dass sie einen Neuen hat: „Falls Du es noch gemerkt hast. Es ist Heini!“ Dabei hörte ich dreckiges Gelächter im Hintergrund. Heini und unsere Tochter. Dann hat sie aufgelegt. Seitdem habe ich natürlich noch lange nicht meine Ruhe. Meine Frau will von |
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