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Kurzgeschichten > Alltag
ich sie überhaupt nicht erreicht, konnte sie nicht mehr ansprechen. Die war wie weggetreten, glaubt man mir das?
Dann diese Angeberei mit den 500 Freunden, die sie habe.
Sie hat mich angefrotzelt und gefragt: „Und Du, wie viel hast du denn Freunde? Hm!“
„Du willst mir doch wohl nicht verklickern, dass diese virtuellen Freunde echte Freunde sind?“
„Ach, was verstehst Du denn schon!“
„Ich muss doch sehr bitten!“
Aber Vernunftargumenten war die nicht zugänglich, nur diesen Plattformen im Internet da, das war ihre Welt. Lächerlich, diese Internetseiten, die morgen schon wieder in Luft aufgelöst sind und übermorgen keiner kennt. „Hohler als Vakuum!“
Dieses virtuelle Getue trieb noch ganz schön seltsame Sumpfblüten, kann ich Ihnen sagen. Ich bin dabei was verrückt geworden. Solch einen Schwachsinn nachzuhängen, nein!
Playstation, Second World… das ging ja noch.
Schlimm wurde es erst mit diesem Ei von einer Ente da, aus Japan natürlich, war natürlich keins, ein Roboter aus Plastik und Silizium, aber die Göre hütete es wie ihren eigenen Augapfel, bediente es akkurat und pünktlich wie vorgeschrieben, knipste dort ein Lämpchen an, verstellte hier einen Schalter, sonst, oh Schreck, wie sie hysterisch herausstieß, „schlüpfe das Ei” nicht und „diese armen, armen Dinger, diese Enten!” Schluchz, schnief, schnatter.
Man glaubt es nicht. Aber naja, von der Babyflasche direkt ans Handy, eins wies andere.
Sie will übrigens Lehrerin werden. Na, das passt zu ihr, da wird sie glücklich werden: Streit ohne Ende mit den Schülern, schließlich weiß man doch, wie’s da zu geht, in unseren Klassenzimmern. Na, ich gönne es ihr, dieser Göre.

Nun, jetzt ist mir die Frau weggelaufen.
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