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Erinnerung an Charlie
von IDee >>
Nein, das gibt es doch gar nicht! Du hast dich überhaupt nicht verändert! Komm lass dich umarmen, du mein ständiger Begleiter meiner Jugendzeit. Lass mich endlich wieder deinen Duft einatmen, so als wäre es erst gestern gewesen!
Aufmerksam, ja wachsam bin ich. Erinnerungen werden wach. Ich denke an heiße Sommer, schwüle Abende, an Musik, an Tanz, an Lachen und an Gläser klingen.
Mir fällt ein, mit dir hatten selbst die Winter einen Hauch von Sommer.
Jetzt stehst du da einfach vor mir, in deiner ganzen Pracht, als wäre niemals was gewesen. Ich entsinne mich an unser erstes Mal, viel, zu viel, du umgabst mich vollends, fast konnte ich nicht mehr atmen. Du mein treuer Freund meiner einsamen Nächte.
Wir waren unzertrennlich. Rief man mich nicht sogar mit deinem Namen?
Meine Güte, wie viel Jahre ist das her?
Wie konnte ich dich nur vergessen?
Deine Beschwingtheit, deine Leichtigkeit, vielleicht auch ein wenig Flüchtigkeit.
Sollten wir es noch einmal versuchen?
Ob wir noch zusammenpassen? Nach all den Jahren? Ich muss sagen, ich habe mich schon verändert!
Der Geist der Jugend hat mich längst verlassen, das Wort Reife passt heute besser zu mir!
Sag, warum habe ich dich verlassen?
War da nicht die Andere, diese Blonde? Deinen Duft habe ich ganz klar an ihr vernommen, als sie so dreist lächelnd vor mir stand, als wollte sie mir zu verstehen geben, dass nur sie ein Anrecht auf dich hat. Danach konnte ich dich nicht mehr ertragen.
Trotzdem die Zeit mit dir war schön, ich möchte sie nicht missen.
Doch ich muss mir eingestehen es geht nicht mehr mit uns. Es tut mir leid für dich, viel-leicht auch ein wenig für mich.
Wehmütig nehme ich die Flasche Parfüm und stelle sie zurück zu den anderen Düften von “Charlie“, mit sicherem Griff nehme ich
17. Oktober 2014 |
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