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dafür eben ein bisschen hart.“
„Egal!“, krächzte Rosi, „ich habe eine Flasche Wasser dabei, damit können wir es weich machen.“
„Dich und deine Flasche Wasser schickt mir der Himmel“, freute sich Gerd, „konnte nämlich heute im Supermarkt kein Getränk abstauben.“
Gerd schien diese Bemerkung irgendwie lustig zu finden, denn er begann nun mit weit offenem Mund laut zu lachen, so, dass die Möwen erschreckt aufflogen. Rosi genügte ein Blick in Gerds offene Mundhöhle. Um Gottes Willen, der hat ja noch weniger im Maul als ich. Dem muss ich das Brot zu Brei einweichen.
Gerd schien auf dieses Mahl vorbereitet zu sein. Denn er kramte aus seiner Tüte plötzlich ein Essbesteck. Zwei große Muschelschalen.
„Habe doch an alles gedacht“, sagte er zu Rosi, „damit können wir den Brotbrei gut löffeln.“
Nachdem Rosi gerülpst hatte, meinte sie: „Brei essen ist gut, da klauen wenigstens die Möwen nichts.“
„Wäre für die aber auch nicht schlecht, der Brotbrei“, meinte Gerd nun.
„Wieso denn das?“, erkundigte sie Rosi neugierig und reinigte ihre wenigen Zähne mit einem Holzstäbchen, das sie neben sich auf der Müllhalde gefunden hatte.
„Weil Möwen auch allerlei Unrat im Magen haben“, belehrte Gerd seine Partnerin, „genau wie wir Menschen. Und der Brotbrei saugt alles auf und der Darm führt es dann ab.“
Was der Gerd alles weiß, wunderte sich Rosi. Ob der mich wohl auch als Frau wahrnimmt? Ein Versuch kann ja nicht schaden. Und deshalb rückte Müll-Rosi jetzt ganz dicht an ihren Partner heran.
„Findest du mich attraktiv?“, flüsterte sie Abfall-Gerd ins Ohr, „ich hätte nichts dagegen, wenn du ein bisschen nett zu mir wärst.“
Gerd erhob sich langsam und sah Rosi lange in die trüben |
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