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Ein sozialer oder unsozialer Analyseversuch?
von Tristan Kupfer >>
Ein sozialer oder unsozialer Analyseversuch?
Ich irre durch die sonnendurchfluteten Straßen und beobachte das Bunte
Treiben. Welchen Platz nehme ich darin ein? Ist der Beobachter nicht auch
Bestandteil des Ganzen? Er fühlt sich als Außenseiter mitten drin.
Ich beginne auf die Stimmen zu lauschen. Jede hat ihren eigenen Klang, jede gehört einem anderen Menschen, mit eigenem Leben, von dem ich nichts Genaues weiß. Nur das es existiert. Die Prioritäten eines einzelnen Menschen, was ihn bewegt, sein Dasein und Denken bestimmt. Es sind gar nicht so unterschiedliche Schicksaale. Weil alle im selben Land leben, am gleichen Gesellschaftssystem sowie Sozialsystem teilhaben. Alle bekommen die gleichen Krankheiten, und die gebräuchlichen Medikamente dagegen. Alle fühlen Liebe, Trauer, Schmerz. Wir sind genau genommen ein Brei. Das klingt abfällig, aber entspricht doch im Großen und Ganzen dem, was ich bisher beobachten konnte.
Und dennoch sind uns die Gefühle so sehr von Bedeutung, die eigenen meist vorrangig. Das ist einfach die Natur der Sache. Der Mensch ein sozialer Egoist.
In den meisten fällen sogar unsozial. Bin ich, der sich als außenstehenden
Beobachter trachtet das nicht auch? Oder ist es ein Beitrag zum Wohle aller, das ich die meisten Menschen davor bewahre, an meinem Leben teilhaben zu können? Meine Betrachtungen diesbezüglich sind einseitig, dessen bin ich mir
bewusst. Aber was währe die Welt doch ein Irrgarten, ohne den ganz privaten
Mikrokosmos? Ich kann es nicht ausstehen, mich zu sehr in endlosen Ausschweifungen
und Abschweifungen zu verlieren.
Tristan Kupfer
©Tristan Kupfer 2007
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work is licensed under a
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18. April 2007 |
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