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Ein Raum
von S. S. >>
Ein Raum. Die Wände bemalt mit wunderbaren, abstrakten, nicht erkennbaren Figuren und Formen. Die aufgehende Sonne warf ein wunderschön rot schimmerndes Licht, durch ein Fenster auf eine Matratze in der Ecke des Zimmers. Auf der Matratze, eingerollt unter einer Decke, lag sie.
Eigentlich war sie wach, schon die ganze Nacht. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde ein Karussell darin drehen, ununterbrochen. Und an jedem Fabelwesen ähnlichem Tier das vorbeiflitze, hing ein Gedanke. Doch das Karussell drehte sich zu schnell, so konnte sie keinen Gedanken fassen und ihn länger betrachten.
Sie setzte sich auf. Ihr war irgendwie schwindlig. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Noch etwas durcheinander stand sie auf und zog sich an.
Sie ging runter und hinaus auf die Terrasse. Es war kühl. Sie ging zum Schaukelstuhl, nahm die Wolldecke und setzte sich in einen alten, bequemen Sessel.
Auf dem Tisch lag eine Schachtel Zigaretten, sie nahm sich eine und betrachtete sie lange, griff in die Hosentasche und zündete sie an.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf der Schulter, doch sie erschrak nicht. Sie wandte den Kopf und blickte in ein müdes Gesicht. Es war Lena. Sie rutschte auf dem Sessel beiseite, so dass sie beide Platz darauf hatten. Lena lächelte verschwommen, setzte sich hin und lehnte den Kopf an ihre Schulter. Gott weiss wie lange sie da gesessen haben, den Wald und den Himmel betrachteten und einfach nur schwiegen.
Lena griff nach unten in die Tasche und nahm ein Buch hervor. Das Glasperlenspiel von Hermann Hesse. Sie schlug das Buch auf, dort wo ein gepresstes Rosenblatt lag und begann zu lesen.
Sie betrachtete Lena, ihren Gesichtsausdruck, wie die Worte |
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