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Kurzgeschichten > Alltag
an und durchleuchteten die Problematik aus den verschiedensten Blickwinkeln.

Das Echo war enorm. Viele Vertreter der Künste, namhafte Schauspielerinnen voran, sprachen sich für eine Selbstbestimmung über das Geburtsdatum aus – wahrscheinlich mit dem Hintergedanken, dadurch das eigene Alter legal liften zu lassen. Vertreter der Kirche meinten hingegen, dass es dem Menschen nicht gegeben sei, sowohl den Zeitpunkt des eigenen Todes als auch den der eigenen Geburt zu bestimmen. Alle waren sie aber der Meinung, dass der Staat sich darüber äußern sollte.

Zögerlich nahm die Regierung sich dieses Themas an. Schon im Vorfeld hatte man bemerkt, dass sich die einzelnen regierungsbildenden Parteien untereinander nicht einig waren, ob man eine völlige Liberalisierung der Wahl des Geburtsdatums oder eher eine Fristenlösung anstreben sollte, gemäß der das amtliche Geburtsdatum nur um wenige Monate vom biologischen hätte abweichen können. Es war ein heikles Thema, welches das statistische Amt, das Verteidigungsministerium und die staatliche Altersvorsorge tangierte.

Diese Uneinigkeit führte zur Regierungskrise und ließ durch vorgezogene Wahlen die Opposition an die Macht kommen. In der Folge rechnete die neue Regierung emotionslos durch ihren Finanzminister vor, dass selbst eine partielle Liberalisierung des Geburtsdatums aus volkswirtschaftlichen Gründen nicht tragbar sei. Dies und die Tatsache, dass sich Italien damals abermals in der größten Finanzkrise seit Kriegsende befand, bedeuteten das vollständige Aus für die von meiner Cousine ausgearbeitete Gesetzesvorlage.

Dies war ein schwerer Schlag für sie. Doch vieles hatte sich in der Zwischenzeit verändert. Die breite
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