Kurzgeschichten > Alltag |
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Die Katze drehte augenblicklich ihre gesamte Präsenz in Richtung des Fiepsens und war Sekunden später mit elegantem Pantherschritt unterwegs den Ausreißer wieder einzufangen. Sie wußte, es war zu früh, für solche Spaziergänge. Die Gedanken der Katze in diesem Moment blinzelten sie mit dieser Vorsicht und Besorgtheit, die sich des öfteren in Tiergesichtern spiegelt, zum einen kurz zu den Kindern hinüber, ob sie von dem Kleinen Notiz nahmen, dann in Richtung eines heranfahrenden Autos, das noch weit genug entfernt und somit keine Gefahr darstellte und dann zu ihrem Ausreißer hinüber, und das alles während sie zügig an den Mohnblumengeschmückten Geröllhügeln vorbeitigerte, als wäre dieser Dschungel mit Verbotsschild ihr Zuhause. Das Katzenbaby mit seinen noch viel zu weichen Knien stolperte durchs Gras, an den herumliegenden Spielsachen vorbei, direkt aufs Planschbecken zu. Monatelange Kälte hatte den kleinen Garten die letzten Reserven gekostet, das Grün war zwar frischer als letztes Jahr, in der gnadenlosen Hitze, dafür hatten die Kinder in der aufgeweichten Erde ihre Spuren hinterlassen. Von Eile keine Spur, nur von Neugier getrieben erforschte das kleine pelzige fast komisch wirkende Säugetier die neue Umgebung. Der Himmel war leicht bewölkt, mit dieser warnenden entfernten Wolkenfront, die sich immer öfter am Horizont breit machte. Weit entfernt grollte ein Donner gegen noch nicht geworfene Blitzspeere der Göttin, Traumbilder mit römischen Pferdewagen vor sich her scheuchend, als wäre jetzt ein olympischer Sieg zu erringen. |
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