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Kurzgeschichten > Alltag
zusammen. Und plötzlich siehst du aus wie alle andern, sagst das, was alle andern sagen. Ich mache die Augen zu und denke mir, was ist undankbarer, als alles zu haben und nichts davon zu wollen. Alles überdrüssig zu sein, am meisten mich selbst.

Worüber soll ich denn mit dir reden, wenn du mir einen Club Mate bestellst und ich ihn an die Wand gelehnt trinke, mit meinem Lederkleidchen und dem Glitzer im Gesicht. Was soll ich zu dir sagen, was antworten auf deine leeren Sätze, deine Worte ohne Inhalt, ohne Bedeutung.

Sag mir nicht, dass du meine Nummer willst. Ich werde keine Lust haben dir zu antworten, ich werde mich umdrehen und nach Hause gehen. Ohne Jacke, ohne mich von meinen Freunden zu verabschieden. Unter den Brücken laufen, unter den Lichtern. Ich werde den Umweg machen und am Fluss entlang gehen. Die aufgehende Sonne wird bleich hinter dem Nebel stehen und das Wasser wird grau sein und der Himmel weiss und ich werde zwischen ihnen sein und den Rest nicht bemerken, der sich zwischen Wasser und Himmel klemmt. Zuhause wird mich eine leere Wohnung erwarten, die unaushaltbare Stille und das Motorengeräusch der Flugzeuge, die über mich hinwegdonnern. Das Geräusch der Sehnsucht, dem Fernweh. Ich werde mir denken, was gäbe ich nur, wenn ich in dieser Maschine sitzen könnte. Ich werde mich in die leere Badewanne legen und auf den Schlaf warten, der lange nicht kommen wird.






25. Juni 2013
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