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Kurzgeschichten > Alltag
trägt, spielt sie ausschließlich für mich auf dem Piano. Aber dann ist es nicht unbedingt klassische Musik. Hätten Sie nicht Pianos für Mittwoche und Freitage?“
„Suchen Sie ein Mietpiano?“
„Natürlich nicht! Glauben Sie etwa, dass ich mir ein Piano nicht leisten kann? Ich bin nicht der Typ, der am Samstagmorgen beim Nachbar klingelt, um sich bei ihm dessen Piano auszuleihen, nur weil die Tante gerade zu Besuch ist. Ich bin Beamter in leitender Stellung! Und habe noch nie Schulden gemacht!“
„Ich habe das nicht so gemeint...“
„Andererseits heißt das nicht, dass ich mein Geld leichtfertig aus dem Fenster werfen will! So eine Anschaffung muss gut überlegt sein. Sie kennen das ja auch: Modetrends kommen und Modetrends gehen und am Schluss hat man ein Piano, für das man sich vor der gesamten Verwandtschaft schämt. So ein Instrument muss zu seinen Eigentümern passen. Es muss wie ein Familienmitglied sein ... In so etwas wurde übrigens mein Onkel begraben.“
„In einem Klavier?“
„Natürlich nicht. Sein Sarg war aber aus der gleichen Holzart. Was ist das überhaupt für ein Holz?“
„Eiche.“
„Aha. Haben Sie dasselbe auch in nordischen Hölzern? Wir würden das Piano gleich neben der Sauna aufstellen.“
„Kann Ihre Frau überhaupt Klavier spielen?“
„Natürlich. Sie war eine große Konzertpianistin.“
„Also doch einen Flügel ... .“
„... Also doch einen Flügel. Langsam habe ich Sie durchschaut!“
„Was meinen Sie.“
„Sie wollen mir nur einen Flügel andrehen, weil dieser viel teurer ist. Sie arbeiten bestimmt auf Provision.“
„Das verbitte ich mir ...“
„Sie glauben bestimmt, dass ich mir nur aus Stolz, um nicht als kleinlicher Beamter dazustehen, einen Flügel anschaffen will. Dabei vergessen Sie, dass ein Klavier aus
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