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Kurzgeschichten > Alltag
Nun, wenn mich meine Mutter um etwas bittet, dann ist dies einem direkten Befehl gleichzusetzen, dem ich besser Folge leiste. Meiner Teilnahme sicher, hatte meine Mutter dem Brief eine Bahnfahrkarte beigelegt. Dazu auch Anweisungen und Ratschläge, wie ich mich in meinem „Heimatland“, mit all seinen geheimnisvollen Sitten und Bräuchen, zu verhalten hatte.

Die Standuhr, die ich erworben hatte, war, nach Auskunft des Verkäufers, eine richtige Rarität. Besonders die Mechanik machte sie zum Unikum: Während das Federwerk der Uhr alle 5 Stunden aufgezogen werden musste, wurde das große Messingpendel durch eine Lithiumbatterie betrieben!
Meine Wahl erwies sich als doppelt glücklich, als ich zuhause meinen Reisekoffer packen wollte. Schnell bemerkte ich, dass es mir unmöglich war, sowohl eine Standuhr als auch einen Koffer mitzuschleppen. Also entschloss ich mich kurzerhand, mein Reisezeug in der Standuhr zu verstauen, da ja neben dem Pendel ohnehin genug Platz vorhanden war. Außerdem konnte ich dadurch meinen frisch aus der Reinigung geholten Sonntagsanzug knitter- und faltenfrei hineinhängen.

Meine Mutter hatte an alles gedacht. Sie hatte mir ein Abteil im Schlafwagen reserviert, damit ich den größten Teil der Reise allein war und mich ausruhen konnte. Nun, allein war ich auf jeden Fall. Was aber die Ruhe anbelangte, da wurde ich mit der traurigen Realität konfrontiert, dass das von mir mitgeführte chronometrische Wunderwerk laut tickte, bei jeder Viertelstunde einen lichten und bei jeder vollen Stunde mehrere dumpfe Glockenschläge von sich gab. Während ich schlaflos in meinem Abteil lag, spielte ich oft mit dem Gedanken, das Uhrwerk nicht wieder aufzuziehen. Doch
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