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Das Buch
von broken poetry >>
Draussen regnete es leicht. Der Wind blies einzelne Tropfen an das Fenster. Sie klopften. Drinnen war es kühl. Sie sass auf einem grünen Sessel und las ein Buch. Leise atmete sie ein und aus. Manchmal stockte sie und für einen Moment blieb die Luft zurück. „Tu es nicht“, flüsterte sie dem Autor zu. „Lass ihn nicht sterben“, wünschte sie sich. Schnell wanderten ihre Augen über die Zeilen, sogen jedes Wort ein. In ihren Gedanken war sie dort, mitten im Geschehen. Ungeduldig blätterte sie um und verlor sich im nächsten Abschnitt. Seufzend legte sie das Buch zur Seite, um es gleich darauf erneut zu greifen. „Ich muss es wissen“, flüsterte sie. Sie tauchte ein in den Nebel aus Traurigkeit und zarte Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie blinzelte und versuchte die Buchstaben zu erkennen, die vor ihr verschwammen. Sie las es, sie spürte es und dann fühlte auch sie, wie es ihr Herz zerriss. Sie schmiss das Buch in die Ecke und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
11. August 2009 |
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