Kurzgeschichten > Alltag |
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Innerlich verdrehte er seine Augen. Frauen und ihre Freundinnen, können nichts alleine machen, ja kein Schritt ohne Absprache. Noch nicht mal der Gang zur Toilette bewältigen sie allein. Doch er liess sich nichts anmerken, wie immer.
Sie lacht, wirft den Kopf in den Nacken. Ja, sie alle fanden ihn lustig, charmant. Deshalb funktionierte diese Masche auch immer. Bis zu seinem Erfolg. Er lächelte leicht, ehe er zum nächsten Schritt seines Planes überging. „Cally, was hältst du davon, wenn wir von hier verschwinden?“, sagte er ihr wieder auf die gleiche Weise ins Ohr und musterte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und seinem Zahnpastalächeln. Sie zögert, ihr Blick geht zu ihren Freundinnen, die noch immer unbekümmert und selbstvergessen in die Nacht tanzen. „Ich… Ich weiss nicht. Ich tue sowas normalerweise nicht“, stammelte sie leise vor sich hin, den Blick gesenkt. Sie alle taten es auf dieselbe Weise. Er hatte keinerlei Zweifel an der Wahrheit ihrer Worte. „Ich sagte nicht, dass wir darauf hinausgehen würden. Ich fragte lediglich, ob wir uns woanders hin verziehen wollen“, setzte er seinen Plan unbeeindruckt fort. Die Worte hatten die erwartete Wirkung. Ihre Miene hellte sich wieder auf und sie nickte. „Ich muss nur meinen Freundinnen Bescheid sagen“, und schon ist sie weg. Er seufzte leise und rieb sich mit den Fingern die Augenbrauen.
Endlich folgte sie ihm nach draussen. Es war stockfinster, nur der Schein der Lampen durchbrach die Schwärze, die Kälte der Nacht hatte Einzug gehalten und die Strassen waren menschenleer. Gut so. Sie liefen nebeneinander, sie plapperte munter vor sich her. „… und ich dachte wirklich, du wärst wie jeder Andere. Aber anscheinend habe ich mich getäuscht!“ Er hörte ihr schon gar nicht mehr richtig zu. |
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