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Begleiterin letzter Sekunden
von Michael Ruhnke >>
Das Thermometer zeigte 42 Grad.
Er legte es niedergeschlagen neben die Nachttischlampe.
Ihr mattes gelbes Licht brütete seine Krankheit aus.
„Verdammte Lampe! Seit du brennst, nur noch Fieber! Du hast es auf mich abgesehen! Mit deinen 40 Watt! Ich bin gestern 40 geworden! Verdammte Lampe!“
Die Lampe brütete weiter.
Ihr mattes, gelbes Licht schmerzte.
Er presste seine Augenlider fest zusammen. Es half nicht.
„Wenn ich hier raus bin, dreh´ ich dir den Hals um!“
Die Krankheit hatte ihn auf den Rücken geworfen.
Er lag schon lange da.
„Alte Leute werden wund! Ich bin erst 40 und auch schon wund! Verdammtes Licht!“
Seine Hand zitterte zum Nachttisch vor.
Ungeduldig suchte er den Schalter der Lampe.
„Wo bist du, kleines Miststück! Ich finde dich! Komm her!“
Doch er fand ihn nicht.
Eine kleine Ritze zwischen Nachttischplatte und Bettkante.
Sein Zeigefinger fuhr hindurch.
„Staub! Mein Lebensstaub! Ich zerfalle!“
Er fand den Schalter.
Erleichtert knipste er die Nachttischlampe aus.
Dunkelheit kühlte seinen kranken Körper.
Die Zellen schmerzten.
„Ich befehle euch, aufzuhören! Jagt den Schmerz zum Teufel! Raus mit ihm! Es ist m e i n Körper!“
Plötzlich ein Ruck.
Ihm schwindelte.
„Hoffentlich gibt´s keine Kratzer auf dem Laminat!“
Das Bett begann sich langsam zu drehen.
Angstschweiß perlte in seine Augen.
Matt griff er einen Zipfel der Bettdecke und tupfte etwas Angst auf.
„Wenn mein Bett so schnell wird, wie ein Feuerwerkskreisel, brauche ich Hilfe!“
Es wurde schneller.
Sein Herz hämmerte zunehmend wilder auf ihn ein.
„Hör auf! Meine Adern ertragen dein Gehämmer nicht mehr! Sie platzen! Wir wollen doch beide leben! Hör auf!“
Es setzte für einen Moment aus.
„So! Hab´ ich´s doch gewusst! Mein Wille
30. Januar 2009 |
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