Kurzgeschichten > Alltag |
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Bett war mit Krümeln übersät und im Spülbecken türmte sich das schmutzige Geschirr auf. Ich seufzte und ließ die Eingangstüre hinter mir zuknallen.
Doch ich hatte kaum zwei Schritte im Treppenhaus gemacht, als meine Arbeitstasche mich zur Wohnung zurückzog! Nun, ich war nicht der Typ, der sich von seiner Tasche sagen lässt, wo er hinzugehen hat. Darum zog ich sie mit aller Kraft zu mir. Da sie mir aber nicht folgte, schaute ich mir die Tasche etwas genauer an: Aus dieser lugten unschuldig zwei Elektrokabel heraus, welche ihrerseits in der Wohnungstüre eingeklemmt waren. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass mein Toaster und mein Wasserkocher nicht batteriebetrieben waren.
Ich schüttelte den Kopf. Mir war nicht danach zumute, in meiner Arbeitstasche nach dem Hausschlüssel zu suchen, in die Küche zu watscheln, die Kabel aus den Steckern zu ziehen und sie fein ordentlich in meiner Tasche zu versorgen. Darum zog ich kurzentschlossen mein Taschenmesser hervor und kappte die Kabel – schließlich war ich ja gelernter Elektriker. Wenn ich von der Arbeit zurückkäme, würde ich ja alles wieder in Ordnung bringen. Doch ich hatte diesen Gedanken kaum zu Ende geführt, als ich plötzlich die Treppe hinunterstürzte: Gedankenversunken wie ich war, hatte ich nicht bemerkt, dass ich mich immer noch mit aller Kraft von der Eingangstüre wegstemmte.
Als ich ein paar Minuten später mit dröhnendem Kopf auf der Straße stand, war ich sicher, dass der heutige Arbeitstag schlecht begonnen hatte. Ich schaute auf die Uhr. Die Uhrzeit war nun durch neun teilbar: Es war höchste Zeit! Meine Vorgesetzten sollten ja nicht glauben, dass ich nach einer unentschuldigten viertägigen Absenz nun auch noch |
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