Arrivage de Bordeaux

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dieser Komposition liegt. Der Geschmack an Zedernholz wiegt das ganze jedoch wieder auf.“ „Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu. 95 war wahrhaftig gesegnet mit einem goldenen Oktober. Ich bin beeindruckt, was ihre Kenntnisse über Cuvée des Bordeaux anbelangt. Da dauert der Abbau von gerbstoffreichem Tannin etwas länger. Wie sagt ihnen das Bukett zu?“, fragte der ältere Herr. „Duft von Brombeeren und Cassis werden etwas überdeckt von schwerer Vanille. Aber das herbe Aroma der Zeder kompensiert mit Bravour deren Süße. Gute Ausgewogenheit. Ich verrate ihnen jedoch gerne, dass ich mit meinem Riedelglas sicher noch etwas mehr der komplexen Frucht spüren würde. Ganz zu schweigen vom langen und nachhaltigen Abgang.“ Beeindruckt schauten beide Herren die Dame an, bevor sie sich der nächsten Sorte widmete. Chateau Latour a Pommerol 1996. Die Frau des Bankiers betrachtete das stilvoll kreierte Ettikett, bevor sie etwas davon degustieren wollte. „Darf ich?“ Ein elegant gekleideter Herr nahm Anja die Flasche aus der Hand und versorgte ihr Glas mit deren Inhalt. „Handorf, mein Name. Ein Freund hat mir soeben von ihrem Fachwissen berichtet. Sie haben damit sein Argument entkräftet, Frauen hätten keine Ahnung von Wein.“ Anja stellte sich ebenfalls vor und bedachte den Mittvierziger mit einem strahlenden Lächeln. „Da hat er vielleicht nicht mal so Unrecht. Mein Mann ist auf jedenfall der bessere Spezialist.“ „Trotzdem wüsste ich gerne was sie von diesem Pommerol halten, Frau Wichert." Die Frau schwenkte ihr rot funkelndes Rotweinglas und beobachtete die Flüssigkeit, wie sie unter Schlierenbildung vollständig zusammenlief. „Tiefrotes Granatrot mit öliger Struktur. Das lässt auf kiesiges Ufer an der Dordogne schließen.“ Als nächstes schloss Anja die Augen und

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