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DER TAG AN DEM AMERIKA NICHT ENTDECKT WURDE
von Vismara Rudolf >>
Es lebten zwei Brüder, die sich um ein gottesfürchtiges Leben
bemühten. Wie es der Brauch war, brachten sie Opfer dar. Des einen Rauch stieg geradewegs zum Himmel empor, während der des andern grau und schmutzig dem Boden entlang kroch.
Das betrübte ihn sehr, und er fragte seinen Bruder weshalb das wohl so wäre. Du verwendest feuchtes und schlechtes Holz, erwiderte er ihm. Ich bin gern bereit, Dir zu trockenem Material zu verhelfen, wenn Du mir manchmal beim Hüten meiner Schafe beistehst.
Und so entstand ein gegenseitiges Handelsverhältnis und sie lebten während Generationen in gutem Einvernehmen nebenein
ander. Holz gab es in Hülle und Fülle und auf den gerodeten Flächen liessen sie die Herden weiden.Unzählige Menschenalter
vergingen und die Wälder waren sehr viel kleiner geworden.
Und dann kam der Tag an dem der König einen tüchtigen Seefahrer ausschickte gen Westen zu segeln, um dort neues Land zu entdecken. Viele Monde vergingen und der Käptn kehrte nicht zurück. Der König liess alsbald ein neues Geschwader ausrüsten, es kam ebenfalls nicht zurück. Auch das dritte und letzte blieb aus. Die Schiffe, so meinte des Königs Berater, könnten für ein solche Reise zu wenig widerstandsfähig gewesen sein, oder sie seien am Ende der Welt in den unend lichen Abgrund gestürzt.
Der Holzhandel zwischen den beiden Volksstämmen hatte indessen die Zeiten überdauert und das Leben der Menschen
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